Venenentzündung: wie entsteht sie in Beinen und Füßen?

Besenreiser und Krampfadern werden von den meisten Betroffenen zunächst nur als kosmetisches Problem wahrgenommen. Diese Einstellung kann sich jedoch schnell wandeln: größtenteils dann, wenn Schmerzen, Temperaturveränderungen oder auch Hautverfärbungen im und am Bein zutage treten. Jetzt ist Vorsicht geboten und schnelle Hilfe notwendig, denn es könnte sich dabei um eine Venenentzündung (Phlebitis) handeln. Prinzipiell können sich alle Venen des Körpers entzünden und dies kann verschiedenste Ursachen haben. Doch einer Venenentzündung der Beine, Füße oder Waden liegt häufig eine unbemerkte bzw. unbehandelte Venenschwäche zugrunde. Soweit muss es aber nicht kommen, denn ein beginnendes Venenleiden macht sich schon sehr früh bemerkbar. Meist mit scheinbar harmlosen Symptomen, wie etwa ständig müden und schweren Beinen oder nächtlichen Wadenkrämpfen. Selbst die später auftretenden Krampfadern und Besenreiser werden oft für harmlos gehalten. Reagiert man darauf jedoch nicht, können mittel- und langfristig Komplikationen wie Venenentzündungen und sogar Venenthrombosen die Folge sein. Die gute Nachricht: es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung und auch bei einer akuten Venenentzündung gibt es verschiedene Hausmittel und Tipps, um die Schmerzen zu lindern und das Abklingen der Entzündung zu unterstützen. 

Inhalt fachlich überprüft von: Medical Affairs

Wichtig zu wissen

Durch eine Phlebitis kann ein Blutgerinnsel (Thrombose) im Bein entstehen. Umgekehrt kann sich aus einer Venenthrombose ebenfalls eine Venenentzündung der oberflächlichen Beinvenen entwickeln. In beiden Fällen kann es zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie kommen, wenn eine Thrombose im tieferliegenden Venensystem vorliegt.

Was ist was? Die wichtigsten Begriffe auf einen Blick:

  • Phlebitis = Venenentzündung
  • Thrombophlebitis = Venenentzündung, die mit einer Thrombose im oberflächlichen Venensystem einhergeht, deutlich erkennbar von außen 
  • Phlebothrombose = Thrombose im tieferliegenden Venensystem, Symptome werden oft relativ spät vom Patienten wahrgenommen, sofort zum Arzt (Lebensgefahr!) 

Symptome und Ursachen einer Venenentzündung/Phlebitis

Venen entzünden sich, wenn der Blutrückfluss verlangsamt ist oder sich das Blut staut. Das kann prinzipiell jede Vene betreffen, doch vor allem in den Beinvenen kann es infolge einer Venenschwäche zu Blutstau kommen. Nämlich dann, wenn die Venen-Muskelpumpe und/oder die Venenklappen schwächeln, die gemeinsam das verbrauchte, sauerstoffarme Blut entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen bewegen. Dabei verhindern gesunde Venenklappen, dass das Blut durch die Schwerkraft zurück in Beine und Füße sackt und die Muskelpumpe, die nur beim Gehen und Laufen ausreichend aktiviert wird (oder durch spezielle Venengymnastik), bewegt das Blut in Richtung Herz. Funktioniert dieses Zusammenspiel nicht, sammelt sich immer mehr Blut und Flüssigkeit in den Beinen, was langfristig zu verschiedensten Symptomen und Komplikationen führen kann, auch zu einer Venenentzündung. 

Mögliche Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, hohes Alter, unpassendes Schuhwerk, genetisch bedingte Bindegewebsschwächen oder einen Venenklappendefekt. Treten dabei bereits Ödeme, also Schwellungen durch Wasser in den Beinen auf, spricht man von einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI).

Da die Veneninnenwände im Falle eines bestehenden Venenleidens (z. B. bei Krampfadern, die als Symptom einer Venenschwäche auftreten) bereits stark beansprucht sind, hat eine Venenentzündung im weiteren Krankheitsverlauf oftmals ein leichtes Spiel in Beinen und Füßen. Ist eine Krampfader betroffen, wird übrigens von einer sog. Varikophlebitis (Varize = Krampfader) gesprochen. 

Allerdings gibt es noch weitere Ursachen, die zu den Symptomen einer Venenentzündung, etwa Rötungen, Schwellungen und Druckschmerz, führen können. Sind die Venen der Arme von einer Entzündung betroffen, liegt dieser Phlebitis seltenst eine Venenschwäche zugrunde. Häufige Ursachen für Entzündungen der Armwenen sind hingegen Spritzen (zum Beispiel nach einer Blutabnahme oder dem Legen eines venösen Zugangs für eine Infusionstherapie).

Diese Ursachen begünstigen die Entstehung einer Phlebitis:


  • Verlangsamter oder gestauter Blutabfluss (Krampfadern, Herzschwäche, Bettlägerigkeit)

  • Erhöhte Gerinnungswerte des Blutes (nach OP oder im Wochenbett)

  • Erkrankungen, die mit erhöhten Entzündungswerten einhergehen, z. B. Arthrose oder auch Tumorerkrankungen)

  • Stark beanspruchte oder beschädigte Venenwände

  • Eine genetisch bedingte Schwäche des Bindegewebes

  • Intravenöse Verweilkatheder & Blutabnahme

  • Flüssigkeitsmangel


Einfach formuliert erhöhen also die Verlangsamung bzw. Verschlechterung des Blutflusses, eine Verletzung der Vene und eine Aussackung der Vene zu einer Erhöhung des Phlebitis-Risikos (bzw. Thrombophlebitis- oder Varikophlebitis-Risikos). 

Welche Symptome treten bei einer Venenentzündung auf?

 
  • Oberflächliche Venenentzündung, die mit einer Thrombose einhergeht (Thrombophlebitis)

  • Lokale Hautrötung und Schwellung der Gefäße

  • Druckempfindlichkeit / Schmerzen im betreffenden Bereich des Beines

  • Thrombose des tiefen Venensystems (Phlebothrombose)

  • Hautrötung bis hin zu -verfärbung und Schwellung sowie

  • Schweregefühl und Schmerzen im gesamten Bein

  • Verhärtung der Vene

Oberflächliche Venenentzündungen kommen – besonders bei warmen Sommertemperaturen – recht häufig vor und können, unbehandelt, weitreichende Komplikationen mit sich führen. Betroffene, die schon einmal aufgrund einer oberflächlichen Entzündung der Venen behandelt wurden, haben ein höheres Risiko, wiederholt daran zu erkranken. Eine umfangreiche Anamnese des behandelnden Arztes ist demnach sehr wichtig, da die Gefahr einer Weiterentwicklung der Entzündung zu einer tiefen Beinvenenthrombose bis hin zu einer Lungenembolie besteht. Die Untersuchung der erkrankten Vene erfolgt mithilfe des Ultraschalls, bei Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose helfen Blutuntersuchungen, CT- oder MT-Phlebografien bei der Diagnose.

Behandlung einer Venenentzündung

Diagnostiziert der Arzt eine Venenentzündung der oberflächlichen Venen, wird der entzündete Bereich zunächst gekühlt. Auch das Hochlagern des betroffenen Beines sowie eine Kompressionstherapie und gezielte Bewegungstherapie verschaffen Linderung.

Gegen die Schmerzen und die Entzündung in den Beinen bei einer Thrombophlebitis können entsprechende Medikamente zur Linderung oder auch Blutgerinnungshemmer eingesetzt werden. Sind Krampfadern die Auslöser der Venenentzündung, sollten diese nach Behandlung der akuten Symptome direkt behandelt werden – u. a. per Venen-OP.

Eine tiefe Venenthrombose erfordert normalerweise einen Krankenhausaufenthalt, die darauf ausgelegt ist, eine Verschlimmerung der Erkrankung, bzw. Lungenembolie zu verhindern und die Blutgerinnung zu hemmen.

Die Vorbeugung einer Venenentzündung

Wie auch bei einem Venenleiden, ist eine Entzündung der oberflächlichen oder tiefen Venen nicht grundsätzlich vermeidbar. Dennoch können Venenpatienten im jeweiligen Stadium ihrer Venenschwäche zusätzliche Maßnahmen ergreifen, die das Risiko senken können.

Venenerkrankungen sind, je nach Stadium, gut therapierbar. Sicherlich können Betroffene eine genetisch bedingte Neigung zu einem schwachen Bindegewebe oder einer Venenklappeninsuffizienz nicht korrigieren. Dennoch ist es möglich, Besenreisern, Krampfadern, Thrombosen und auch Venenentzündungen, infolge einer ausgeprägten Venenschwäche, mit der richtigen Therapie vorzubeugen.

Dem voran steht die Auseinandersetzung mit der eigenen Venengesundheit sowie den Risikofaktoren, die unsere Beine müde und schwer werden lassen. Wenn man die notwendige Sensibilität für Frühsymptome entwickelt, kann man rechtzeitig aktiv werden und Komplikationen wie die Phlebitis oft vermeiden, oder zumindest hinauszögern.
Erste Zeichen von Venenleiden müssen nicht hingenommen werden. Häufige Symptome einer Venenschwäche

Diese Risikofaktoren machen Ihre Venen krank

Einen ersten Aufschluss über ein mögliches Venenleiden kann der Blick auf die eigene Familiengeschichte geben: Die meisten Venenpatienten weisen eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche auf. Im Folgenden erfahren Sie, was die Venen zusätzlich schädigt und wie Sie die ersten Anzeichen für eine Venenschwäche erkennen können.

Das schädigt die Venen:

  • Langes Stehen und Sitzen

  • Zu viel Wärmeeinfluss: lange Sonnenbäder oder Saunagänge

  • Tragen von zu enger Kleidung und hohen Schuhen

  • Übergewicht und ungesunder Lebensstil

  • Rauchen und hoher Alkoholkonsum

Hausmittel: 8 Tipps für einen venengesunden Alltag

Laufen und Liegen entlastet die Venen! Generell gilt: Liegen und Laufen ist gut, Sitzen und Stehen hingegen schlecht! Nutzen Sie jede Möglichkeit zur Bewegung. Wandern und radeln Sie, oder gehen Sie schwimmen. Auch kleine Bewegungsabläufe im Alltag gehören dazu, wie z. B. Treppenlaufen, kurze Wegstrecken zu Fuß gehen und natürlich regelmäßige Venengymnastik. Zahlreiche Anregungen dazu finden Sie im anderen Teil des Ratgebers.
Sport treiben ist gut und gesund. Er ist vor allem für Menschen mit sitzenden Berufen ein wichtiger Ausgleich. Aber nicht alle Sportarten sind auch für die Venen empfehlenswert. Vermeiden Sie Sportarten mit stauchenden und stoppenden Bewegungen (z. B. Tennis, Squash, Jogging auf hartem Boden) sowie übermäßige Kraftanstrengungen (z. B. Gewichtheben). Konzentrieren Sie sich auf Übungen, die die Waden- und Fußmuskulatur trainieren und stärken (z. B. Schwimmen, Radfahren, Wandern).
Übergewicht gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für Venenpatienten. Aus Forschungsergebnissen geht das eindeutig hervor. Jedes verlorene Pfund nützt Ihrem Wohlbefinden, Ihrer Gesundheit und schlussendlich auch der Entlastung der Venen. Denn Übergewicht erhöht den Druck im Körper, gegen den die Venen-Muskelpumpe und auch die Venenklappen anarbeiten müssen. Zudem ist Übergewicht oft auch eine Folge von Bewegungsmangel, einem weiteren entscheidenden Risikofaktor für Venenleiden. Denn die Venen-Muskelpumpe, welche das Blut aus den Beinen in Richtung des Herzens drückt, wird nur beim Gehen ausreichend aktiviert. Bei Bewegungsmangel verliert sie an Kraft und das Blut staut sich in den Beinen und Füßen, von wo aus es zu Entzündungen, Ödemen und weiteren Komplikationen führen kann.
Ernährung spielt in diesem Zusammenhang natürlich auch eine wichtige Rolle. Sie erreichen mit ausgewogener, ballaststoffreicher Ernährung unter Umständen eine Gewichtsreduktion. Auf jeden Fall unterstützen Sie damit die Verdauung, versorgen Ihren Körper mit ausreichend Vitalstoffen und fördern so auch die Gesundheit Ihrer Gefäße.
Bequeme Kleidung und Schuhe mit flachen Absätzen sorgen dafür, dass der Blutfluss nicht unnötig behindert wird. Setzen Sie mit dem Tragen Ihrer High-Heels lieber seltener einen tollen Akzent und entscheiden Sie sich ansonsten öfter mal für die „flache Alternative“. Ausreichend Bewegungsfreiheit im Schuh ermöglicht das gesunde Abrollen der Füße. Die Venen-Muskelpumpe kann so den Blutfluss fördern.
Nutzen Sie jede Gelegenheit, um sprichwörtlich „die Füße hochzulegen“. Achten Sie darauf, dass die Unterschenkel dabei leicht angewinkelt sind. Das erleichtert dem Venensystem die Arbeit, die notwendig ist, um das Blut entgegen der Schwerkraft zum Herzen zu pumpen. So können Schwellungen und andere Symptome einer Venenschwäche, etwa müde und schwere Beine, schnell abklingen.
Hitze-Einflüsse vermeiden. Sauna und heiße Vollbäder, aber auch zu intensive Sonnenbäder können Venenleiden fördern, wenn zu oft angewendet. Übermäßige Wärme erweitert die Blutgefäße und erhöht dadurch die Neigung zu Blutstauungen und Beinschwellungen. Betrachten Sie Saunagänge eher als Highlight, welches Sie sich gelegentlich gönnen, denn als tägliches Ritual.

Je früher Sie für Ihre Venen aktiv werden, desto länger können Sie Ihre Beine gesund und schön halten.
Neben einer medikamentösen Therapie empfiehlt sich zur Unterstützung des Blutflusses, der Stabilisierung Ihrer Gefäßwände und Aktivierung der Venen-Muskelpumpe eine gezielte Venengymnastik. So halten Sie sich und Ihre Venen Tag für Tag fit und leistungsfähig.

Die Übungen können Sie ganz einfach zuhause durchführen.

Schöne und gesunde Beine von innen

Pflanzliche Mittel, wie z. B. Venostasin® retard mit dem Wirkstoff aus den Samen der Rosskastanie, können diese Maßnahmen sinnvoll unterstützen. Die Retardkapseln enthalten Rosskastaniensamen-Trockenextrakt, der die Veneninnenwände abdichtet, gegen die schädlichen lysosomalen Enzyme im Blut schützt und Flüssigkeitsansammlungen (Ödembildung) im Gewebe reduziert.Das Eincremen mit Venostasin® Creme oder auch dem kühlenden Venostasin® Gel bei Schmerzen oder Blutstauungen in den Beinen wird von den Betroffenen durch die leichte Massage beim Auftragen als angenehm empfunden und verschafft so eine zusätzliche Erleichterung.
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Wen Jun Ng
Wen Jun ist Chemiker mit einem Schwerpunkt in der medizinischen Chemie und seit 2021 in der Abteilung Medical Affairs bei der Klinge Pharma GmbH tätig. Mit seiner Expertise prüft er, ob die Informationen und Inhalte auf dieser Seite medizinisch-wissenschaftlich korrekt sind sowie dem aktuellen Stand der Forschung entsprechen. Zudem ist er durch die Beantwortung von medizinischen Anfragen im regelmäßigen Austausch mit Patienten, Arztpraxen und Apotheken.
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