Inhaltsverzeichnis
DIE THERAPIE RICHTET SICH NACH ART UND SCHWEREGRAD DER SYMPTOME.
Behandlungsmöglichkeiten bei Krampfadern
Ursache & Risikofaktoren: So entstehen Varikosen
Primäre Varikosen haben vielfältige Ursachen, die nicht vollständig geklärt sind. Oft liegt die Ursache für Krampfadern in der genetischen Vorgeschichte des Betroffenen und, damit einhergehend, einer Veranlagung zu einer Bindegewebs- und Venenschwäche in Verbindung mit Bewegungsmangel, Übergewicht und einseitiger Bewegung begründet. Etwa 15 Prozent der Frauen und 11 Prozent der Männer haben lt. der Bonner Venenstudie im Laufe ihres Lebens mit Krampfadern zu tun.
Dass Frauen in Sachen Venenleiden die Nase vorn haben, liegt überwiegend daran, dass bei ihnen hormonelle Faktoren einbezogen werden müssen. Östrogen und Progesteron heißen die beiden Geschlechtshormone, die sowohl die Struktur der Venenwand und Venenklappen beeinflussen als auch in der Schwangerschaft für eine Lockerung des Muskel- und Bindegewebes sorgen. Beides führt dazu, dass der Rückfluss des Blutes von den Beinen zum Herzen erschwert wird. Völlig geschlechtsunabhängig hingegen spielt die nachlassende Festigkeit des Gewebes und der Venen und Venenklappen im Alter eine Rolle.
Wenn die Bildung von Krampfadern eine Auswirkung einer anderen Erkrankung ist, spricht man von einer sekundären Varikose. Dazu gehört zum Beispiel eine angeborene Herzschwäche, bzw. gestörte Herzfunktion, die für unausgeglichene Druckverhältnisse in den Venen sorgt und den Blutfluss negativ beeinflusst. Eine weitere Venenerkrankung, die sich mit Krampfadern visuell bemerkbar macht, ist die Beinvenenthrombose. Wenn die tieferliegenden Beinvenen verstopft sind, sucht sich das Blut einen anderen Weg – zumeist die oberflächlichen Venen – was die Transportfähigkeit derer so negativ beeinflusst, dass die Venen mit der Zeit erschlaffen und sich zu Krampfadern entwickeln.
Von retikulären Varizen spricht man, wenn sehr kleine Krampfadern an der Außenseite der Ober- und Unterschenkel und in den Kniekehlen auftreten, die einen maximalen Durchmesser von vier Millimetern haben. Sie sind dem Besenreiser sehr ähnlich.
Die Besenreiservarikosis betrifft kleine, oberflächliche Äderchen in der Haut, die meist bläulich erscheinen. Eigenständig haben sie für den Bluttransport keine Bedeutung und treten oft bei älteren Menschen auf. Eine Sklerosierungsbehandlung (Verödung) kann aus ästhetischen Gründen infrage kommen. Sie sind, anders als gemeinhin angenommen, keine Vorläufer von Krampfadern. Aus einem Besenreiser entwickelt sich also keine Varikose. Diese betrifft dann andere Adern. Jedoch sind Besenreiser ein frühes Anzeichen für angestautes Blut, welches dann später in anderen Venen zu Varizen führen kann.
Besonders große Krampfadern (Stammvarikosis) entstehen dann, wenn die sogenannten oberflächlichen Stammvenen Vena saphena magna (große Rosenvene, Innenseite des Unterschenkels) und Vena saphena parva (kleine Rosenvene, Rückseite des Unterschenkels) oder ihre Seitenäste (Seitenastvarikosis) betroffen sind.
Das ist vor allem bei einer fortgeschrittenen venösen Insuffizienz der Fall, durch welche der Druck auf die Venen schon über Jahre hoch ist. Jedoch können sie auch bei jüngeren Menschen, aufgrund eines angeborenen Venenklappendefekts, auftreten. Vor allem die Stammvenen verfügen über wichtige Venenklappen an ihrer Mündung in die tiefe Leitvene.
Die kleine Stammvene (Vena saphena parva) mündet in der Kniekehle in die tiefe Leitvene, während die große Stammvene (Vena saphena magna) von der Innenseite des Unterschenkels, über die Außenseite des Knies und des Oberschenkels, bis in die Leiste verläuft, wo sie auf die Leitvene trifft. Eine defekte Klappenfunktion kann zu einer Überfüllung der oberflächlichen Venen und somit zu Krampfadern führen.
Da oberflächliche Venen nicht von Knochen und Muskeln stabilisiert werden, dehnen sie sich infolge des erhöhten Drucks durch den Blutrückfluss aus. Wie weit die Krampfadern reichen, hängt davon ab, welche Venenklappen betroffen sind (Definition nach Hach). Ist zum Beispiel nur die Venenklappe in der Leistengegend der großen Stammvene betroffen, zeigen sich die Varizen an der Außenseite der Oberschenkel. Sind weitere Venenklappen betroffen, so kann das Blut bis zurück über das Knie und sogar bis in die Nähe der Fußknöchel zurückfließen. So ist es auch mit der kleinen Stammvene, bei der entweder die Venenklappe in der Knieregion betroffen ist, oder mehrere, wodurch das Blut bis zur Wade und in den Knöchelbereich sackt. Die Krampfadern der Stammvenen sind dabei nicht immer sichtbar, da sie sehr tief liegen. Jedoch tritt die Seitenastvarikose meistens infolge einer Stammvarikose auf. Und die Krampfadern der Seitenäste sind deutlich sichtbarer.
Perforans-Varizen beschreiben ein Krampfaderleiden, das sich in den Verbindungsvenen je zwischen oberflächlichen Stammvenen und tiefen Leitvenen entwickelt. Davon gibt es etwa 150 je Bein, die normalerweise nicht sichtbar sind. Sie sind für das Abfließen des Blutes aus den oberflächlichen Stammvenen und ihren Seitenästen in die tiefen Leitvenen. Deshalb verfügen sie über Venenklappen, deren Störung dazu führt, dass das Blut aus den tiefen Leitvenen zurück in die Stammvenen läuft. Dadurch kommt es zunächst zu einer Ausdehnung der Verbindungsvenen, später dann auch zu einem Krampfaderleiden der Stammvenen. Sehr häufig sind die Perforansvenen an der Innenseite des Beins, über dem Knie betroffen (Dodd- und Hunter-Perforansvenen).
Auch die Verbindungsvenen oberhalb des Fußknöchels auf der Innenseite der Unterschenkel sind anfällig (Cocket-Perforansvenen). Typisch für Perforans-Varizen sind Aussackungen, sogenannte Blow-Outs. Denn durch den umgekehrten Blutfluss von der Leit- in die Stammvene wird die Vene ausgebeult, was auch die darüberliegende Haut betrifft. Dadurch ist diese Form der Krampfadern besonders anfällig für Blutungen und Verletzungen.
Eine sehr seltene Form von Krampfadern, die zudem eine andere Ursache als Krampfadern an den Beinen haben, sind Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen). Sie entstehen durch die Schädigung eines anderen Blutkreislaufs, nämlich des Leberkreislaufs. Infolge der Vernarbung der Leber (Leberzirrhose) staut sich das Blut, wodurch es in die Kreisläufe von Speiseröhre, Bauchdecke und/oder Enddarm gedrückt wird. Durch diesen Druck entstehen die Krampfadern, welche die Venenwand der Speiseröhrenvenen ausdünnen, wodurch diese leicht platzen können. Das kann zu lebensgefährlichen Komplikationen führen.
Besenreiser an der Außenseite des Unterschenkels
Retikuläre Varizen in Kniekehle und an den Waden
Seitenastvarikose am Knie bei einer Ultraschalluntersuchung
Wassereinlagerungen im Fuß, die mit der Zeit zu Entzündungen und Hautveränderungen führen können.
Eine Stauungsdermatitis mit infizierter Wunde, infolge der Wassereinlagerungen und schlechten Blutversorgung.
Die Folge der Ödeme und Ekzeme kann ein Geschwür (Ulcus cruris), ein sogenanntes offenes Bein, sein.
Erste Zeichen von Venenleiden müssen nicht hingenommen werden.
Häufige Symptome einer Venenschwäche
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Venostasin® gegen Venenleiden
1 Rabe E et al. Bonner Venenstudie der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Phlebologie. 2003;32(1):1-14.