Besonders große Krampfadern (Stammvarikosis) entstehen dann, wenn die sogenannten oberflächlichen Stammvenen Vena saphena magna (große Rosenvene, Innenseite des Unterschenkels) und Vena saphena parva (kleine Rosenvene, Rückseite des Unterschenkels) oder ihre Seitenäste (Seitenastvarikosis) betroffen sind.

Das ist vor allem bei einer fortgeschrittenen venösen Insuffizienz der Fall, durch welche der Druck auf die Venen schon über Jahre hoch ist. Jedoch können sie auch bei jüngeren Menschen, aufgrund eines angeborenen Venenklappendefekts, auftreten. Vor allem die Stammvenen verfügen über wichtige Venenklappen an ihrer Mündung in die tiefe Leitvene.

Die kleine Stammvene (Vena saphena parva) mündet in der Kniekehle in die tiefe Leitvene, während die große Stammvene (Vena saphena magna) von der Innenseite des Unterschenkels, über die Außenseite des Knies und des Oberschenkels, bis in die Leiste verläuft, wo sie auf die Leitvene trifft. Eine defekte Klappenfunktion kann zu einer Überfüllung der oberflächlichen Venen und somit zu Krampfadern führen.

Da oberflächliche Venen nicht von Knochen und Muskeln stabilisiert werden, dehnen sie sich infolge des erhöhten Drucks durch den Blutrückfluss aus. Wie weit die Krampfadern reichen, hängt davon ab, welche Venenklappen betroffen sind (Definition nach Hach). Ist zum Beispiel nur die Venenklappe in der Leistengegend der großen Stammvene betroffen, zeigen sich die Varizen an der Außenseite der Oberschenkel. Sind weitere Venenklappen betroffen, so kann das Blut bis zurück über das Knie und sogar bis in die Nähe der Fußknöchel zurückfließen. So ist es auch mit der kleinen Stammvene, bei der entweder die Venenklappe in der Knieregion betroffen ist, oder mehrere, wodurch das Blut bis zur Wade und in den Knöchelbereich sackt. Die Krampfadern der Stammvenen sind dabei nicht immer sichtbar, da sie sehr tief liegen. Jedoch tritt die Seitenastvarikose meistens infolge einer Stammvarikose auf. Und die Krampfadern der Seitenäste sind deutlich sichtbarer.