Häufige Folge einer Venenschwäche

Tiefe Beinvenenthrombose

Unsere Blutgerinnung erfüllt eine wichtige Aufgabe. Bei einer Verletzung verschließt sie die Wunde an der Hautoberfläche und bildet eine Kruste, damit die Haut darunter heilen kann. Würde das nicht passieren, hätten wir ein Problem, denn dann könnten Erreger in die offene Wunde eindringen und aus einer Wunde würde mit der Zeit ein Geschwür, das schlecht abheilt. Gerinnt das Blut jedoch in einer Vene, kann das im schlimmsten Fall lebensgefährlich werden. Es bildet sich ein „Blutpfropfen“ bzw. Blutgerinnsel (Thrombus), welches sich zunächst an der Veneninnenwand festsetzt. Dadurch verschlechtert sich der Blutfluss in der Vene, was zu verschiedenen Symptomen und Komplikationen führen kann. Das ist besonders dann problematisch, wenn ohnehin bereits eine chronisch-venöse Insuffizienz (CVI) vorliegt, die den Blutfluss behindert und zugleich ein großer Risikofaktor für Venenthrombosen ist. Weitere mögliche Ursachen sind Gerinnungsstörungen, Bewegungsmangel, Übergewicht, hohes Alter, Bettlägerigkeit, ausgeprägte Krampfadern, Operationen (vorallem an Knie oder Fuß), Gipsverbände oder eine Herzinsuffizienz, sowie eine angeborene Bindegewebsschwäche. 

Das, beispielsweise infolge der Venenschwäche oder von Bewegungsmangel, angestaute Blut in den Venen neigt dazu, ein Gerinnsel zu bilden, auch weil es immer mehr Flüssigkeit durch die gedehnte und poröse Venenwand an das umliegende Gewebe abgibt, wodurch das Blut klumpt. Neun von zehn Venenthrombosen entstehen in den Beinen, da das Blut hier entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen gepumpt werden muss. Funktioniert das nicht richtig, sackt es zurück in Beine und Füße. Die Ursachen und Risikofaktoren dafür sind vielfältig. Venenthrombosen werden außerdem zwischen tiefen Venenthrombosen (TVT) und oberflächlichen Venenthrombosen (OVT) unterschieden.

Inhalt fachlich überprüft von: Medical Affairs

Hat sich ein Thrombus in einer Vene gebildet, können drei Dinge geschehen:

 

  1. 1. Kleine Pfropfen lösen sich schnell von selbst auf und es geschieht nichts.
  2. 2. Der Thrombus löst sich von der Venenwand und wird im schlimmsten Fall durch den Blutfluss in die Lunge transportiert, wo es durch einen Gefäßverschluss zur Lungenembolie kommen kann.
  3. 3. Der Thrombus bleibt an Ort und Stelle und wird dort in Bindegewebe umgewandelt. Durch diese strukturelle Veränderung der Vene kommt es zu einem gestörten Blutfluss, selbst dann, wenn Venenklappen und Muskelpumpe gesund sind. Der gestörte Blutfluss führt dann nach Jahren zu einer chronisch-venösen Insuffizienz. Entsteht die CVI infolge einer Venenthrombose, anstatt dass die Venenthrombose als Folge einer CVI auftritt, spricht man auch von einem postthrombotischen Syndrom (PTS).
Übrigens: Eine Venenthrombose, die zum Beispiel aufgrund einer Gerinnungsstörung oder anderen Ursachen entstanden ist, kann ebenso ein Risikofaktor für die Entstehung einer venösen Insuffizienz sein.

Mit der Zeit kann es zu einem teilweisen oder vollständigem Verschluss der Vene kommen. Dies geschieht vorwiegend in den Beinvenen und Beckenvenen. Man spricht dann entsprechend von einer akuten tiefen Bein- oder Beckenvenenthrombose (TBVT). Löst sich der Thrombus von der Venenwand, kann er mit dem Blutfluss sogar in Richtung des Herzens getragen werden und dort im schlimmsten Fall eine Lungenembolie verursachen. Diese treten tatsächlich sogar bei bis zu 30 % der Patienten mit Venenthrombosen auf, enden aber selten tödlich. Deutliche Anzeichen für eine Lungenembolie sind plötzliche Atemnot, Brustenge und Schmerzen im Brustkorb. 

Die tiefe Venenthrombose (TVT) entsteht primär in den Unterschenkeln und ist übrigens eine der häufigsten akuten Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems.Tiefe Beinvenenthrombosen werden auch als Phlebothrombose oder Thromboembolie bezeichnet. 

Es gibt auch eine andere Form der Thrombose, nämlich die oberflächliche Beinvenenthrombose (OVT), bei der sich ein Thrombus in den oberflächlichen Venen bildet und zu einer Venenentzündung führt. Beide Formen unterscheiden sich in ihrem Verlauf, den Folgen und der Behandlung. Im Vergleich zur OVT, auch als Thrombophlebitis bekannt, haben Patienten mit einer Phlebothrombose (TVT) ein höheres Risiko, eine Lungenembolie zu erleiden.

Ein entscheidender Unterschied ist, dass die tiefen Beinvenen hauptverantwortlich für den Transport des Blutes zum Herzen sind. Die oberflächlichen Beinvenen transportieren nur eine kleinge Menge Blut und sind nicht lebenswichtig. Das ist auch der Grund, weshalb das Risiko für eine Lungenemobilie bei einer Phlebothrombose höher ist. Jedoch kann sich eine OVT zu einer TBVT ausweiten, wenn sie nicht rechtzeitig und richtig behandelt wird. Zudem ist es entscheidend, die eigentliche Ursache hinter einer Venenthrombose zu diagnostizieren, da ohne die Behandlung der eventuell zugrundeliegenden Erkrankung, zum Beispiel einer Venenschwäche oder Herzinsuffizienz, immer neue Thrombosen auftreten können. 

Symptome: Tiefe Beinvenenthrombose (TBVT) erkennen

Eine tiefe Venenthrombose der Beine bleibt oft sehr lange Zeit unbemerkt. Viele kleine Thrombosen lösen sich nämlich auch von selbst wieder auf und verlaufen asymptomatisch. Handelt es sich aber um einen größeren Thrombus, der den Blutfluss behindert, können mittelfristig Schmerzen und Schwellungen entstehen. Dann muss gehandelt werden, denn eine Venenthrombose kann im Zweifel lebensgefährlich sein, nämlich dann, wenn sie zu einer Lungenembolie führt. 

Deshalb ist es wichtig zu wissen, an welchen ersten Symptomen man eine Thrombose in den Beinen bereits im Frühstadium bemerken kann, bevor es so weit kommt. Das können zum Beispiel zunächst unauffällige Krampfadern sein. Die Symptome hängen jedoch stark von der Ursache der gestörten Blutgerinnung ab. Zudem unterscheiden sich die Symptome auch in Abhängigkeit davon, wo in den Beinvenen sich der Thrombus bildet, etwa im Bereich der Waden, der Kniekehle oder im Oberschenkel. Auch die Beckengegend kann betroffen sein. Bildet sich die Beinvenenthrombose zum Beispiel oberhalb des Knies, können Beschwerden in Oberschenkeln und Becken auftreten, entsteht sie unterhalb des Knies, so sind auch die Beschwerden meist auf den Unterschenkel beschränkt. 
Typische Symptome einer tiefen Beinvenenthrombose:

  • Schmerzen im betroffenen Bein (oder der Hüfte, wenn Leistenvenen betroffen sind)
  • Spannungsgefühle und Schwellungen an Unterschenkel und Fußgelenk (Ödeme)
  • Gerötete und plötzlich stark erwärmte Hautstellen
  • Druckempfindlichkeit
  • Kribbeln in Beinen und Füßen
  • Verhärtungen in den Beinen
  • Muskelkrämpfe / Wadenkrämpfe
  • Schmerzen beim Auftreten
  • Schmerzen an der Fußsohle, vor allem beim Stellen auf die Zehenspitzen (Zehen am Boden, Ferse in der Luft)
  • Schmerzen beim Durchstrecken der Beine, vor allem in Wade und Fußsohle
  • Mögliche Hautveränderungen: rötlich-bläuliche Verfärbungen, glänzende Haut, Schwellungen, primär am Fußknöchel


Nicht jede Venenthrombose macht sich durch typische Symptome bemerkbar. Anzeichen wie Schmerzen treten mitunter erst nach Jahren auf.
Da Venenthrombosen zudem häufig die Folge einer Venenschwäche sind, ist es sinnvoll bereits bei Frühsymptomen einer Veneninsuffizienz aktiv zu werden. Denn bis es infolge von Krampfadern und Ödemen zu Thrombosen oder sogar einer Lungenembolie kommen kann, vergehen oft Jahrzehnte. 

In dieser Zeit kann durch einfache Maßnahmen vorgebeugt werden, wenngleich sich ein Venenleiden meist nicht vollständig aufhalten lässt. Trotzdem können Venengymnastik, die Reduzierung von Übergewicht, ausreichend Bewegung im Alltag (insbesondere als Ausgleich bei Jobs im Sitzen oder Stehen) und Kompressionsstrümpfe die Symptome einer beginnenden Venenschwäche deutlich lindern, den Krankheitsverlauf verlangsamen und so schweren Komplikationen vorbeugen. 

Dafür muss man jedoch wissen, anhand welcher scheinbar harmlosen Symptome sich eine Venenschwäche schon Jahre vor ernsthaften Komplikationen bemerkbar macht. Dennoch ist eine Venenschwäche ist nicht die einzige mögliche Ursache für Venenthrombosen.
Erste Zeichen von Venenleiden müssen nicht hingenommen werden. Frühe Symptome einer Venenschwäche

Ursachen & Risikofaktoren: Wie entstehen Venenthrombosen?


Es gibt drei Hauptursachen für eine tiefe Venenthrombose im Bein:
  1. 1. Schäden an der Gefäßwand
  2. 2. verminderte Strömungsgeschwindigkeit des Blutes
  3. 3. Störungen der Blutgerinnung
Diese Ursachen werden auch als Virchow-Trias bezeichnet und wurden erstmals vom deutschen Pathologen Rudolf Virchow im Jahr 1856 beschrieben. Vor allem Schäden an der Gefäßwand und die verminderte Strömungsgeschwindigkeit des Blutes sind häufig auf eine venöse Insuffizienz zurückzuführen. Gerinnungsstörungen sind hingegen eigenständige Krankheitsbilder, die völlig unabhängig von einem Venenklappendefekt oder einer schwachen Venenwand entstehen. Schäden an der Gefäßwand können durch Verletzungen, aber auch vorangegangene Entzündungen oder Tumorerkrankungen entstehen. Eine verminderte Strömungsgeschwindigkeit ist häufig das Resultat von Übergewicht, Bewegungsmangel und/oder ausgeprägten Krampfadern bzw. einer venösen Insuffizienz. 

Es gibt noch weitere verschiedene Risikofaktoren, die das Risiko einer tiefen Venenthrombose erhöhen können, wie zum Beispiel größere Operationen (etwa künstliche Knie- und Hüftgelenke), eine veränderte Blutzusammensetzung, Krebserkrankungen (vor allem während der Chemo- und Strahlentherapie), entzündliche Erkrankungen wie Arthrose oder Übergewicht. Auch bestimmte Medikamente wie Hormonersatzpräparate können das Risiko erhöhen. Es gibt jedoch auch Faktoren, die einfach vermieden werden können, wie Rauchen, falches Schuhwerk und übermäßiger Alkoholkonsum, sowie Bewegungsmangel.
Diese zusätzlichen Risikofaktoren gibt es:

  • Herzinsuffizienz 
  • Blutgerinnungsstörungen, entweder infolge von Medikamenten, Erkrankungen oder genetischer Veranlagung
  • Hohes Alter (über 60 Jahre)
  • Akute Infektionen
  • Ein Gips an den Beinen
  • Eine ausgeprägte Varikose (Krampfaderleiden)
  • Übergewicht
  • Hormonschwankungen (Schwangerschaft, Wechseljahre, Anti-Baby-Pille)
  • Nikotin & Alkohol
  • Langes Stehen und Sitzen, etwa im Büro oder auf Reisen
  • Bewegungsmangel (unzureichend aktivierte Venen-Muskel-Pumpe, etwa aufgrund von längerer Bettlägerigkeit nach einer orthopädischen oder größeren Operation, oder wegen einer Verletzung)
All diese Risikofaktoren sind auch eng mit einer venösen Insuffizienz verknüpft, welche deshalb zugleich eine häufige Ursache für Venenthrombosen ist. 

Veränderte Zusammensetzung des Blutes

Bestimmte Bedingungen wie Gerinnungsstörungen, Schwangerschaft, Austrocknung des Körpers, Verletzungen, Entzündungen und Autoimmunerkrankungen können zu Veränderungen der Blutzusammensetzung führen, die das Risiko einer Thrombose erhöhen. Zum Beispiel erhöhen manche Schilddrüsenerkrankungen die Blutfettwerte. 

Vor allem Gerinnungsstörungen sind ein Kernproblem. Sie können angeboren oder erworben sein und werden in hämorrhagische Diathesen (erhöhte Blutungsneigung) oder Thrombophilien (verminderte Blutungsneigung) unterteilt. 

Die Gerinnung besteht aus verschiedenen Mechanismen, die in drei Schritte unterteilt werden

  1. 1. Die Aktivierung und Zusammenhaften von Blutplättchen
  2. 2. Die Verklumpung von Thrombozyten und Fibrin unter Einwirkung von Gerinnungsfaktoren
  3. 3. Das Zusammenziehen der Wundränder und Auflösen des Fibringerinnsels

Ein Fibringerinnsel ist eine Ansammlung von Fibrin, einem Faserprotein, das bei der Blutgerinnung gebildet wird. Fibrin bildet ein Netzwerk, das zusammen mit Blutplättchen einen Blutpfropf bildet, der dazu dient, eine Wunde zu verschließen und den Blutverlust zu stoppen. Nach der Wundheilung wird der Blutpfropf durch Fibrinolyse aufgelöst und der Körper baut ihn ab. 

Gerinnungsstörungen können zu hämorrhagischen Diathesen führen, die eine erhöhte Blutungsneigung beschreiben. Hierbei fallen Patienten vor allem durch spontane blaue Flecken, Petechien, flächige Hauteinblutungen oder punktartige Blutungen auf. Verletzungen können länger bluten oder zum Nachbluten neigen. Schwere Fälle können zu Einblutungen in Muskeln und Gelenke führen, während auch ein erhöhtes Risiko für Hirnblutungen besteht. Verstärkte oder verlängerte Regelblutungen können bei Frauen auffallen. 

Die andere Form von Gerinnungsstörungen sind Thrombophilien, die eine verminderte Blutungsneigung beschreiben. Diese zeigen sich oft erst durch die Entstehung von Blutgerinnseln in den tiefen Unterschenkelgefäßen, die dann zu lebensbedrohlichen Lungenembolien führen können.

Verminderte Strömungsgeschwindigkeit des Blutes

Krampfadern, Bettlägerigkeit, lange Liegezeiten, langes Sitzen und Bewegungsmangel können den Blutfluss verlangsamen und das Risiko erhöhen. Denn um das verbrauchte und sauerstoffarme Blut in den Beinvenen entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen zu pumpen, ist viel Kraft notwendig. Diese liefert die sogenannte Venen-Muskelpumpe, ein Ring aus Muskeln in den Unterschenkeln, welcher die Venen beim Gehen zusammenpresst, wodurch das Blut bewegt wird. Sitzen oder stehen wir nun berufsbedingt den ganzen Tag (oder auf Reisen), oder kommt es aus anderen Gründen zu Bewegungsmangel, wird diese Muskelpumpe nicht ausreichend aktiviert. Das Blut staut sich nach und nach in den Venen, da es nicht genug bewegt wird. Zudem verliert die Muskelpumpe mit der Zeit dauerhaft an Kraft. Häufige, längere Flugreisen sind ein bekanntes Beispiel für einen Risikofaktor. Es gibt sogar den Begriff „Reisethrombose“. Auch Jobs, bei dem man täglich lange sitzt oder auf der Stelle steht, können eine Venenschwäche verursachen. Hat die Venen-Muskel-Pumpe erstmal chronisch an Kraft verloren, steigt auch das Risiko für Venenthrombosen Stück für Stück an, denn eine venöse Insuffizienz ist ein erheblicher Risikofaktor. 

Der Butfluss kann aber auch durch andere Hindernisse gestört werden. So verringert zum Beispiel ein Thrombus selbst die Strömungsgeschwindigkeit, ebenso wie Gewebeveränderungen infolge von Venenentzündungen oder Verletzungen. Ist ein Thrombus etwa infolge einer Blutgerinnungsstörung entstanden und nicht durch eine Venenschwäche, wird plötzlich die Venenthrombose zu einem Risikofaktor für eine Venenschwäche, statt andersherum. Denn der Thrombus stört den Blutfluss, das Blut staut sich, dehnt die Vene und stört so die Funktion der Venenklappen und Venen-Muskel-Pumpe, was dann langfristig zu einer chronischen venösen Insuffizienz führen kann. Diese wird dann allerdings als postthrombotisches Syndrom bezeichnet. 
Infografik veranschaulicht eine gesunde und ungesunde Vene nebeneinander im Vergleich.

Schäden an den Venenwänden

Schäden an den Venenwänden können durch Verletzungen, Entzündungen und Krebserkrankungen, Diabetes, sowie durch Kohlenmonoxid und altersbedingte Veränderungen, sowie eine Venenschwäche auftreten. Infolge einer venösen Insuffizienz staut sich das Blut in den Beinvenen. Durch den erhöhten Druck wird die Venenwand gedehnt und porös. Dazu tragen auch bestimmte Enzyme bei (lysosomale Enzyme), welche durch den erhöhten Blutdruck entstehen und die Venenwand zusätzlich schwächen. Dadurch können die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Diese sitzen an der Veneninnenwand. Erweitert sich der Durchmesser der Vene, schließen sie nicht mehr vollständig, da sie sich voneinander entfernen, wodurch das Blut, welches durch die Muskelpumpe in Richtung Herzen bewegt wird, in die Beine und Füße zurückfließen kann. Denn genau das verhindern die Venenklappen normalerweise, indem sie sich, wie eine Art Rückflussventil, nur in Richtung des Herzens öffnen, danach aber sofort verschließen. In der Folge staut sich immer mehr Blut in den Venen, wodurch auch das Risiko für die Bildung eines Thrombus und somit einer Venenthrombose steigt. Eine beschädigte, gedehnte bzw. poröse Venenwand ist zudem auch die Ursache für die Bildung von Ödemen. Bestimmte Blutbestandteile des angesammelten Bluts pressen sich als Flüssigkeit durch die geschwächte Venenwand und sammeln sich im umliegenden Gewebe. Die daraus resultierenden Schwellungen werden auch als "Wasser in den Beinen" bezeichnet. 

Sind Beinvenenthrombosen immer gefährlich?

Eine tiefe Beinvenenthrombose ist immer ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, da sich das Blutgerinnsel lösen und in die Lunge wandern kann, wo es dann eine Lungenembolie verursacht, die tödlich enden kann. Wenn Sie also Symptome wie Atemnot, Brustschmerzen, Schwindel, Herzrasen und/oder blutigen Auswurf beim Husten bemerken, müssen Sie sich umgehend an einen Notarzt wenden. Eine oberflächliche Venenthrombose mit Venenentzündung, also eine Thrombophlebitis, ist eher harmlos, sofern sie rechtzeitig behandelt wird. Jedoch kann sich auch ein Thrombus in den oberflächlichen Venen lösen und ins tiefe Beinvenensystem wandern, wodurch eine OVT zur TBVT (Phlebothrombose) werden kann. Schon der Name macht dies als eine Art Eselsbrücke deutlich. Bei der Thrombophlebitis steht der Thrombus am Anfang und die Phlebitis (Venenentzündung) am Ende, da der Thrombus die Entzündung verursacht. Bei einer Phlebothrombose ist es andersherum. Infolge einer Entzündung der oberflächlichen oder tiefen Beinvenen kann ein Thrombus entstehen. Dies dient aber nur als Orientierungshilfe, denn eine tiefe Beinvenenthrombose kann natürlich nicht ausschließlich infolge einer Venenentzündung entstehen, sondern auch durch die bereits genannten Risikofaktoren wie beispielsweise Blutgerinnungsstörungen, ein Gipsbein, Rauchen, hohes Alter, eine Herzschwäche oder eine Venenschwäche. 

Eine andere häufige Komplikation ist das postthrombotische Syndrom (PTS), das eigentlich nichts anderes als eine chronisch-venöse Insuffizienz ist. Nur dass diese in so einem Fall nicht durch einen Venenklappendefekt oder eine Venenwandschwäche beginnt, sondern durch die Verlangsamung des Blutflusses infolge des entstandenen Thrombus. Es kann dazu führen, dass das betroffene Bein anschwillt und schmerzt. Wenn ein PTS fortschreitet, können sich juckende Hautausschläge bilden, manchmal auch Geschwüre. Die Beschwerden können den Alltag einschränken und sind dann sehr belastend. So kann zum Beispiel Hautjucken zu Schlafstörungen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit führen. Manchen Menschen sind auch die sichtbaren Hautveränderungen sehr unangenehm.

Typische Symptome sind:

  • Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) an Knöchel oder Unterschenkel
  • Schweregefühl und Schmerzen in den Beinen, vor allem im Unterschenkel
  • Hautausschläge und Verfärbungen (z. B. die Stauungsdermatitis)
  • Offene Beine (Ulcus cruris)

Schmerzen und Schwellungen nehmen durch langes Stehen oder Sitzen oft zu. Das Hochlegen der Beine kann die Beschwerden hingegen lindern. Durch die Schwellungen kann die Haut am Unterschenkel spannen. Andere mögliche Beschwerden sind Kribbeln, Juckreiz, Taubheitsgefühle, Muskelkrämpfe und Krampfadern. Mit der Zeit kann es zu Hautausschlägen und -verfärbungen kommen: Die Haut kann sich entzünden und röten. Sie kann auch austrocknen und schuppen, aber auch nässen und Schorf bilden. Später entstehen manchmal schmerzempfindliche, braun-rötliche Verhärtungen. Ebenso kann die Haut auch vernarben und dann heller werden (Atrophie blance). Der Grund: Das angestaute Blut enthält teils schädliche Stoffe und Bestandteile wie Eisenpigment pressen sich durch die Venenwand ins Gewebe, wodurch entsprechende Hautveränderungen entstehen können. Zudem wird das Gewebe infolge des Blutstaus schlechter mit Nährstoffen versorgt, was sich ebenfalls auf die Haut auswirken kann. 

Eine weitere mögliche, aber seltene Komplikation, die infolge einer TBVT auftreten kann, ist die Ischämie. Sehr großes Blutgerinnsel im Bein können ein so starkes Anschwellen bewirken, dass der Blutfluss im Bein vollständig blockiert wird. Das Bein wird dann blass oder blau. Zudem kommt es zu extremen Schmerzen und auch Wundbrand kann sich ausbreiten, wenn die Durchblutung nicht schnell wiederhergestellt wird. 

Wird eine Thrombose frühzeitig erkannt und behandelt, können schwerwiegende Komplikationen jedoch meist vermieden werden. Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Thrombose sofort ärztlichen Rat einzuholen und die empfohlene Behandlung einzuhalten. Die Prognose hängt auch von der Größe und Lage des Blutgerinnsels sowie von begleitenden Erkrankungen ab.

Behandlung von Komplikationen

Im Falle einer Lungenembolie zielt die Behandlung darauf ab, den Sauerstoffgehalt im Blut durch Verabreichung über eine Gesichtsmaske oder eine Nasensonde zu erhöhen, Schmerzen mit entsprechenden Medikamenten zu lindern und die Blutgerinnung mit Antikoagulanzien zu hemmen. Bei schwerwiegenden Fällen kommen gerinnungslösende Medikamente zum Einsatz oder es wird eine operative Entfernung des Embolus vorgenommen. 

Nach einer tiefen Venenthrombose ist eine vollständige Erholung der Venen selten. Elastische Kompressionsstrümpfe, die unterhalb des Knies getragen werden, können unterstützend wirken, um Symptome einer chronischen venösen Insuffizienz zu lindern.

Um schmerzhafte Hautgeschwüre, bekannt als Ulcus cruris venosum, zu behandeln, sind sauber angelegte Kompressionsverbände von Nutzen. Eine regelmäßige Anwendung dieser Verbände, ein- bis zweimal wöchentlich, fördert in der Regel die Heilung, indem sie den venösen Blutfluss verbessern. Infektionen der Geschwüre, erkennbar an Eiter und unangenehmem Geruch beim Verbandswechsel, lassen sich durch Reinigung mit Seife und Wasser behandeln. Lokale Hautpflegeprodukte haben meist keinen signifikanten Effekt auf diese Wunden. Sobald die venöse Durchblutung optimiert ist, beginnen die Geschwüre in der Regel von selbst zu heilen. Das tägliche Tragen von passenden elastischen Strümpfen kann vor einem erneuten Auftreten schützen. Es ist wichtig, den Strumpf zu wechseln, sobald er nicht mehr fest sitzt. Ideal ist es, sieben Strümpfe oder Strumpfpaare zu besitzen – für jeden Tag der Woche einen, um eine kontinuierliche Wirkung zu gewährleisten. 

Nur in seltenen Fällen, wenn Geschwüre nicht heilen, kann eine Hauttransplantation notwendig werden. Auch nach einer solchen Transplantation ist das Tragen eines elastischen Strumpfes ratsam, um das Risiko neuer Geschwüre zu minimieren.

Wie werden Beinvenenthrombosen behandelt?

Die erste Maßnahme bei einer tiefen Beinvenenthrombose ist die Verabreichung von gerinnungshemmenden Medikamenten, auch Antikoagulantien genannt. Diese Medikamente sollen den Thromboseprozess stoppen und das Risiko einer Lungenembolie verringern. In der Regel werden Heparine verabreicht, die unter die Haut gespritzt werden. Nach der Heparinbehandlung werden die Patienten üblicherweise auf orale Antikoagulantien umgestellt, um so das Risiko einer erneuten Thrombose zu reduzieren. Die gerinnungshemmenden Tabletten werden meist für drei bis sechs Monate nach der Akuttherapie eingenommen. 

Allerdings kann es sein, dass einige Patienten keine gerinnungshemmenden Medikamente einnehmen können. Insbesondere Menschen mit hämorrhagische Diathese (erhöhter Blutungsneigung). In solchen Fällen kann ein spezieller Katheter mit einem kleinen Filter (Vena-cava-Filter) in eine große Vene oberhalb der Nieten gesetzt werden, welcher Blutgerinnsel auffängt, die sich von der Venenwand lösen, damit diese nicht in die Lunge wandern können. Da diese Behandlungsmethode jedoch nicht vollständig erforscht ist, wird sie nur in absoluten Ausnahmefällen eingesetzt. 

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie empfiehlt sich eine Kompressionstherapie, welche die Schmerzen und Schwellungen reduziert und das Wachstum des Blutgerinnsels verhindert. Hierbei kommen medizinische Kompressionsstrümpfe oder -verbände zum Einsatz. Der äußere Druck auf das Bein durch die Kompression fördert den Blutfluss zum Herzen und hilft, den blockierten Blutfluss wiederherzustellen. 

Diese Maßnahmen werden oft als Akuttherapie eingesetzt, können aber auch langfristig von Nutzen sein. Insbesondere die Verwendung von medizinischen Kompressionsstrümpfen kann das Risiko einer erneuten Thrombose im Bein sowie das Auftreten eines postthrombotischen Syndroms reduzieren.
Frau zieht sich Kompressionsstrümpfe an, während sie auf einem Bett sitzt
Die Therapie richtet sich nach Art und Schweregrad der Symptome. Behandlungsmöglichkeiten der Venenschwäche

Operative Behandlung einer TVT

Eine weitere Möglichkeit, um das Risiko einer erneuten Thrombose zu reduzieren, ist die operative Entfernung des betroffenen Venenabschnitts. Hierbei können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen, wie die Ballonkatheter-Methode, die offene Thrombektomie oder die kompressionsgestützte Thrombektomie. Eine arteriovenöse Fistel kann auch verwendet werden, um das Wiederauftreten des Gerinnsels zu verhindern. 

Operative Behandlungsmöglichkeiten im Überblick:

  • Ballonkatheter-Eingriff: Zunächst erfolgt ein chirurgischer Schnitt, um die betroffene Vene freizulegen. Ein Ballonkatheter wird dann entlang der Vene eingeführt und am Blutgerinnsel vorbeigeführt. Sobald der Katheter direkt hinter dem Gerinnsel positioniert ist, wird der Ballon aufgepumpt. Durch das anschließende Herausziehen des Katheters wird auch das Gerinnsel entfernt.
  • Direkte Thrombektomie: Bei einem Gerinnsel in einem kurzen Venensegment kann eine direkte Eröffnung und Entfernung des Thrombus an der betreffenden Stelle erfolgen. Danach wird das Blutgefäß wieder sorgfältig vernäht.
  • Kompressions-Thrombektomie: Diese Methode wird angewendet, wenn sich das Blutgerinnsel in den Venen des Beines befindet, insbesondere bei den Venenklappen. Nach dem chirurgischen Zugang zur Vene wird der Thrombus mittels eines Katheters entfernt oder durch Druckanwendung aus der Vene herausgedrückt.
  • Anlage einer arteriovenösen Fistel: Um einer erneuten Gerinnselbildung in der Beckenvene vorzubeugen, wird eine operative Verbindung zwischen einer Arterie und der Vene hergestellt. Diese Fistel sorgt für eine erhöhte Blutflussgeschwindigkeit und schließt sich entweder selbständig oder wird in einem weiteren chirurgischen Eingriff wieder verschlossen.
Insgesamt ist eine schnelle und effektive Behandlung bei einer tiefen Venenthrombose im Bein von entscheidender Bedeutung, um Komplikationen zu vermeiden und das Risiko einer erneuten Thrombose zu reduzieren. Daher ist es wichtig, dass Betroffene bei Verdacht auf eine Venenthrombose sofort einen Arzt aufsuchen und eine gesicherte Diagnose und geeignete Behandlung erhalten. Ebenso entscheidend ist es, dass Patienten die Anweisungen ihres Arztes genau befolgen und regelmäßig zur Kontrolle und Überwachung der Behandlung erscheinen. Nur so kann eine optimale Behandlung und ein erfolgreicher Verlauf gewährleistet werden.

Regelmäßige Blutkontrolle nach der Behandlung

Zusätzlich zu diesen Behandlungsmöglichkeiten ist es entscheidend, dass nach der Therapie regelmäßige Blutkontrollen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Blutgerinnung im Körper optimal funktioniert. Hierbei werden verschiedene Blutgerinnungsfaktoren wie der INR-Wert oder der Quick-Wert überwacht. Eine regelmäßige Überwachung ist besonders wichtig, wenn gerinnungshemmende Medikamente eingenommen werden. 

Der INR-Wert fasst sämtliche Blutgerinnungsfaktoren zusammen. Die Abkürzung steht für „International Normalized Ratio“. Dieser Wert gilt als zuverlässiger gegenüber dem Quick-Wert, der ausschließlich in Deutschland zur Blutkontrolle nach einer Thrombosebehandlung genutzt wird.1 

Der Quick-Wert erfasst lediglich, wie stark der auf Vitamin K basierende Bestandteil des menschlichen Blutgerinnungssystems heruntergefahren wurde. Doch nicht alle gerinnungshemmenden Medikamente basieren in ihrer Wirkweise auf der Verminderung der Aufnahme von Vitamin K. Auch deshalb gilt der INR-Wert als zuverlässiger für die Blutkontrolle. 

Kann man einer Venenthrombose vorbeugen?

Neben der medizinischen Behandlung und der Verwendung von Kompressionsstrümpfen können auch Selbsthilfemaßnahmen dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen wie einer Venenthrombose infolge einer Venenschwäche zu reduzieren. Nicht umsonst wird immer wieder dazu geraten, auf langen Reisen sogenannte „Reisestrümpfe“ zu tragen. Und auch im Rahmen eines Klinikaufenthalts, der mit längerer Bettlägerigkeit nach einer OP einhergeht, erhalten gerade ältere Patienten oft Thrombosestrümpfe im Krankenhaus. 

Weitere Maßnahmen zur Vorbeugung sind regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung sowie das Vermeiden von langem Sitzen oder Stehen. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann dazu beitragen, das Risiko für Thrombose zu reduzieren.2
Wie und wie effektiv man vorbeugen kann hängt aber auch stark davon ab, welche Ursachen hinter dem erhöhten Thromboserisiko stecken. Geht das Risiko mit einer Blutgerinnungsstörung einher, haben Gegenmaßnahmen wie Thrombosestrümpfe oder Venengymnastik einen geringeren Effekt als bei der Vorbeugung einer Venenthrombose, die etwa aufgrund von Bewegungsmangel droht. So kommen in diesen Fällen zum Beispiel auch Medikamente wie Blutverdünner zum Einsatz.

Thrombosespritzen

Ebenso können spezielle Thrombose-Spritzen zur Prophylaxe vom Arzt verordnet werden. Zum Beispiel dann, wenn sich das Risiko für eine Thrombose aufgrund von Immobilität erhöht hat. Oder weil ein Körperteil ruhiggestellt werden muss, etwa nach einer Knie-Operation. 

Durch die mangelnde Bewegung kann das Blut in den Venen langsamer fließen und einen Thrombus bilden. Thrombose-Spritzen enthalten Heparin, das die Blutgerinnung hemmt und somit einer Thrombose vorbeugt.
Um sich selbst eine Anti-Thrombose-Spritze zu verabreichen, kann man folgende Schritte befolgen:

  1. 1. Hände waschen
  2. 2. Stelle auf dem Bauch mindestens fünf Zentimeter vom Bauchnabel entfernt auswählen und reinigen
  3. 3. Hautfalte mit Daumen und Zeigefinger bilden und während des gesamten Vorgangs halten
  4. 4. Nadel in einem 90-Grad-Winkel einsetzen und Spritzenstempel vorsichtig, aber vollständig nach unten drücken
  5. 5. Langsam bis fünf zählen und Nadel genauso langsam herausziehen
  6. 6. Verwendete Spritze in einen durchstichsicheren Behälter werfen und sicher entsorgen

Es ist empfehlenswert, diese Technik zuerst unter Anleitung eines Arztes oder medizinischen Fachpersonals zu üben, um eine sichere und effektive Anwendung zu gewährleisten.

Weitere Tipps zur Vorbeugung

 
  1. 1.  Frühmobilisation nach Operationen: Frühmobilisation bezeichnet das frühzeitige Aufstehen und Bewegen von Patienten nach einer Operation. Dadurch werden die Muskeln beansprucht und die Muskelpumpe aktiviert, die eine entscheidende Rolle für den einwandfreien Blutstrom spielt. Gezielte Bewegungsübungen mit einem Physiotherapeuten können das Herz-Kreislaufsystem fördern und einer Thrombose vorbeugen. 

  2. 2. Elektrische Wadenstimulation: Die elektrische Wadenstimulation ist eine Methode zur Vorbeugung einer Beinvenenthrombose, die in Deutschland weniger bekannt ist. Dabei werden Klebeelektroden am Unterschenkel befestigt und für ca. 15 Minuten täglich leicht unter Strom gesetzt. Diese äußere Unterstützung soll den venösen Rückfluss des Blutes fördern und damit einer Beinthrombose vorbeugen.

  3. 3. Regelmäßige Bewegung: Durch Bewegung und gezielte Bewegungsübungen wird die Muskulatur erhalten und die Muskelpumpe aktiviert. Das erzeugt Druck auf die Venen, sodass das Blut leichter wieder zurück zum Herzen transportiert werden kann. Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren gehören zu den optimalen Sportarten, die einer venösen Thrombose vorbeugen können. Auch ein langer Spaziergang ist hilfreich. 

  4. 4. Lagerung der Beine um 20 Grad erhöht: Eine erhöhte Lagerung der Beine um etwa 20 Grad erleichtert den venösen Rückfluss des Blutes zum Herzen. Diese einfache Maßnahme kann durch eine Erhöhung der Beine durch Kissen oder eine spezielle Lagerungshilfe umgesetzt werden.

Reisethrombose: gut gerüstet für Fern- und Flugreisen

Durch die sitzende Haltung auf längeren Reisen werden die Venen im Knie- und Leistenbereich ungünstig abgeknickt. Somit ist der Bluttransport in den Beinvenen nicht mehr optimal, der erhöhte Luftdruck in der Flugzeugkabine und die trockene Umgebungsluft sorgen zusätzlich für die Erweiterung der Venenwände und eine erhöhte Blutgerinnung. Das Risiko für eine Thrombose steigt dann mit jeder Stunde, die sie über den Wolken verbringen. Beim Fliegen wird sogar schon von einem sogenannten „Economy Class-Syndrom“ gesprochen, welches im Klartext bedeutet: „Langes Sitzen ist Gift für die Venen!“ 

Schwellen Ihre Beine während des Fluges schmerzhaft an und treten bläuliche Hautverfärbungen auf, kann das bereits ein Alarmsignal für eine Thrombose sein. Viele Patienten empfinden zudem muskelkaterähnliche Schmerzen in den Beinen, die mit Rötungen und Hitzeempfindungen einhergehen.

Thromboseprophylaxe: 5 First-Class-Tipps gegen schwere Beine auf Fernreisen

Das wirksamste Mittel gegen schwere Beine. Regelmäßige Pausen oder Aufstehen und das Umhergehen im Bahn- oder Flugzeuggang bewirken eine Minimierung des Thromboserisikos.
Auch im Sitzen können Sie aktiv gegen müde Beine vorgehen und die Blutzufuhr verbessern. Kreisen oder Wippen Sie mit den Füßen. Bereits wenige Minuten in regelmäßigen Abständen erhöhen das Wohlbefinden spürbar.
Bei Reisenden, die bereits unter Venenerkrankungen leiden, ist das Tragen von Thrombosestrümpfen auf Langstreckenflügen die beste Vorbeugung.
Eine einfache Prophylaxe auf Reisen. Durch eine regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme bleibt das Blut dünnflüssig. Meiden Sie Alkohol, da dieser über dehydrierende Eigenschaften verfügt.
Reisen Sie bequem. Vermeiden Sie enganliegende und einschnürende Hosen und Schuhe, die den Blutfluss in den Beinen zusätzlich stören.

Ab ins Handgepäck mit den Rosskastanien

Nein, damit meinen wir nicht die tatsächlichen Baumfrüchte, sondern den Extrakt aus den Samen der Rosskastanie. Dieser ist als eine Beschwerden lindernde  Creme und kühlendes Gel erhältlich und kommt dann zum Einsatz, wenn sich Ihre Beine auf langen Reisen müde und schwer anfühlen. Äußerlich auf die Haut aufgetragen, lindert es die akuten Spannungsgefühle durch den leichten Massageeffekt und kühlt angenehm.
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Vorbeugung bei eingegipsten Beinen

Ist ein Bein längere Zeit durch Gips oder Schiene ruhiggestellt, erhöht sich das Risiko für eine Beinvenenthrombose, da das Blut langsamer fließt und so einfacher einen Pfropfen (Thrombus) bilden kann. Anti-Thrombose-Spritzen mit dem gerinnungshemmenden Heparin können dieses Risiko senken, besonders bei Personen, die ohnehin bereits ein erhöhtes Thromboserisiko haben, zum Beispiel aufgrund einer venösen Insuffizienz. Eine zusammenfassende Untersuchung mehrerer Studien zum Thema zeigte, dass Heparin-Spritzen das Risiko für eine tiefe Venenthrombose deutlich verringern konnten.3

Wie wird eine Venenthrombose diagnostiziert?

Arzt untersucht eine Seitenastvarikose am Knie, mithilfe von Ultraschall.
Bei Verdacht auf eine tiefe Venenthrombose sollten zunächst eine ärztliche Befragung und Untersuchung durchgeführt werden. Die Diagnose kann mit Hilfe des Wells-Scores bestätigt werden. Ist die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose hoch, muss diese möglichst bald bildgebend gesichert werden. Eine Ultraschalluntersuchung kann eine Venenthrombose mit großer Sicherheit nachweisen oder ausschließen.
Bei Beschwerden an den Beinen sollte zunächst eine ärztliche Befragung und Untersuchung erfolgen. Das betroffene Körperteil wird angesehen, abgetastet und mit der Gegenseite verglichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich hinter den Symptomen eine tiefe Venenthrombose verbirgt, lässt sich gut anhand sog. klinischer Scores ermitteln. Am gebräuchlichsten ist der Wells-Score. Liegt dieser bei über vier Punkten, gilt die Diagnose einer Beinvenenthrombose als wahrscheinlich, muss aber zum Beispiel durch bildgebende Verfahren gesichert werden. Die Punkte werden nach Risikofaktoren verteilt. Je bestätigtem Risikofaktor erhöht sich der Wells-Score um einen Punkt.

Folgende Risikofaktoren werden bewertet:
  • Liegt ein Tumorleiden vor?

  • Ist das ganze Bein geschwollen?

  • Bestehen Ödeme?

  • Haben sich Kollateralvenen gebildet? Sie werden auch als „Umgehungsvenen“ oder „Warnvenen“ bezeichnet. Sie entstehen, da ein Blutgerinnsel den Blutfluss in die tiefen Beinvenen einschränkt, weshalb das Blut sich Umwege über oberflächliche Venen sucht, die sich mit Blut füllen und sichtbar werden.

  • Gab es eine Bettruhe von mehr als drei Tagen und/oder einen großen chirurgischen Eingriff vor weniger als zwölf Wochen?

  • Treten Schmerzen oder Verhärtungen entlang der tiefen Beinvenen auf?

  • Treten Schwellungen am Unterschenkel auf, die größer als 3 cm sind?

  • Hat der Patient schonmal eine Venenthrombose gehabt?

  • Liegt eine Lähmung vor oder war das Bein aus anderen Gründen nicht mobil?


  • Ist aus irgendeinem Grund eine andere Diagnose wahrscheinlicher, werden dafür zwei Punkte vom Wells-Score abgezogen.
Ist nach dem Score-Ergebnis die Wahrscheinlichkeit einer Thrombose hoch (ab 4 und mehr Punkte), muss die Diagnose möglichst bald bildgebend gesichert werden. Ansonsten kann zur weiteren Abklärung eine Blutuntersuchung beitragen: Der D-Dimer-Test. 

Ein D-Dimer-Test ist ein Bluttest, der verwendet wird, um das Vorhandensein von Blutgerinnseln im Körper zu erkennen. D-Dimere sind Abbauprodukte von Fibrinogen, einem Eiweiß in der Blutgerinnungskaskade, das sich bei der Bildung eines Blutgerinnsels vernetzt. Wenn das Gerinnsel aufgelöst wird, werden D-Dimere freigesetzt und können im Blut nachgewiesen werden. Ein positiver D-Dimer-Test bedeutet, dass eine erhöhte Menge an D-Dimeren im Blut vorhanden ist, was auf das Vorhandensein eines Blutgerinnsels hindeuten kann. Ein negativer Test schließt jedoch das Vorhandensein eines Blutgerinnsels nicht aus, da D-Dimere auch bei anderen Erkrankungen im Körper erhöht sein können. Der Test wird daher oft in Kombination mit anderen diagnostischen Verfahren eingesetzt, um eine Thrombose zu bestätigen oder auszuschließen.
Die Ultraschalluntersuchung ist eine zuverlässige Methode, um eine Venenthrombose zu erkennen oder auszuschließen. Eine einfache Möglichkeit ist die Kompressions-Sonografie, bei der die großen Venen im Längs- und Querschnitt dargestellt und von außen mit dem Schallkopf zusammengedrückt werden. Eine Thrombus-haltige Vene bleibt sichtbar, da sie sich nicht zusammendrücken lässt. 

Die farbkodierte Duplexsonografie eignet sich zur Erkennung isolierter Beckenvenenthrombosen und zeigt auch partielle Thrombosierungen, sowie die Flussrichtung und Funktion der Venenklappen. Es ist wichtig, immer beide Beine zu untersuchen, da sich Thrombosen auch auf beiden Seiten entwickeln können. Die Thrombosierung oberflächlicher Gefäße kann durch Tastbefund festgestellt werden, aber eine Ultraschalluntersuchung ist in diesen Fällen auch sinnvoll, da sich die Ausdehnung der Venenverstopfung manchmal weit über die Strecke hinaus erstrecken kann und tiefe Venen ebenfalls betroffen sein können.
Bei unklaren Befunden können die Kernspintomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) mit Kontrastmittel eingesetzt werden. Als Alternative lassen sich prinzipiell die Venen mit einem Röntgenkontrastmittel vom Fuß aus darstellen (Phlebografie). Eine Thrombosierung oberflächlicher Gefäße (Thrombophlebitis) kann außerdem oft durch den Tastbefund festgestellt werden, jedoch ist in diesen Fällen eine Ultraschalluntersuchung sinnvoll, da die Ausdehnung der Venenverstopfung manchmal weit über die klinischen Beschwerden hinausgeht und auch tiefe Venen betroffen sein können. 

Eine begleitende tiefe Venenthrombose oder eine Thrombosierung großer Venen bis zur Mündung ins tiefe Venensystem kann die Bedeutung der als rein oberflächlich vermuteten Venenentzündung ändern und das Risiko einer Lungenembolie erhöhen, daher ist eine entsprechende Behandlung notwendig.
Langfristige Gefahren durch eine Venenschwäche Weitere mögliche Komplikationen
1 Arnzeimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) www.akdae.de/Arzneimitteltherapie/LF/PDF/OAKVHF.pdf (letzter Abruf am 25.04.2023)

Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) www.dga-gefaessmedizin.de/patienten/gesunder-lebensstil.html (letzter Abruf am 29.04.2023)

Chapelle C, Rosencher N, Jacques Zufferey P et al. Prevention of venous thromboembolic events with low-molecular-weight heparin in the non-major orthopaedic setting: meta-analysis of randomized controlled trials. Arthroscopy 2014; 30(8): 987-996.
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