Wells-Score als erster Schritt
Bei Beschwerden an den Beinen sollte zunächst eine ärztliche Befragung und Untersuchung erfolgen. Das betroffene Körperteil wird angesehen, abgetastet und mit der Gegenseite verglichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich hinter den Symptomen eine tiefe Venenthrombose verbirgt, lässt sich gut anhand sog. klinischer Scores ermitteln. Am gebräuchlichsten ist der Wells-Score. Liegt dieser bei über vier Punkten, gilt die Diagnose einer Beinvenenthrombose als wahrscheinlich, muss aber zum Beispiel durch bildgebende Verfahren gesichert werden. Die Punkte werden nach Risikofaktoren verteilt. Je bestätigtem Risikofaktor erhöht sich der Wells-Score um einen Punkt.
Folgende Risikofaktoren werden bewertet:
Liegt ein Tumorleiden vor?
Ist das ganze Bein geschwollen?
Bestehen Ödeme?
Haben sich Kollateralvenen gebildet? Sie werden auch als „Umgehungsvenen“ oder „Warnvenen“ bezeichnet. Sie entstehen, da ein Blutgerinnsel den Blutfluss in die tiefen Beinvenen einschränkt, weshalb das Blut sich Umwege über oberflächliche Venen sucht, die sich mit Blut füllen und sichtbar werden.
Gab es eine Bettruhe von mehr als drei Tagen und/oder einen großen chirurgischen Eingriff vor weniger als zwölf Wochen?
Treten Schmerzen oder Verhärtungen entlang der tiefen Beinvenen auf?
Treten Schwellungen am Unterschenkel auf, die größer als 3 cm sind?
Hat der Patient schonmal eine Venenthrombose gehabt?
Liegt eine Lähmung vor oder war das Bein aus anderen Gründen nicht mobil?