Die sogenannten Rinden der Nebennieren produzieren Steroidhormone, die unseren Körper in vielerlei Hinsicht beeinflussen. Dazu gehört etwa das Mineralokortikoid Aldosteron, welches unter anderem den Blutdruck reguliert. Auch Androgene werden in der Nebennierenrinde gebildet. Dabei handelt es sich um männliche Sexualhormone bzw. die Vorstufe von Östrogen. 

Liegt eine Funktionsstörung vor, kann es zu einem Mangel an Kortisol und zu Veränderungen in unserem Elektrolythaushalt und einem Kortisolmangel kommen. Darunter leiden vor allem der Kalium- und Natriumspiegel, weniger der Magnesiumhaushalt. 

Es gibt zwei Hauptformen dieser Unterfunktion (Nebennierenrindeninsuffizienz). Die primäre Form, oft Morbus Addison genannt, kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, von Autoimmunprozessen bis hin zu Infektionen. Die sekundäre Form tritt auf, wenn die Unterfunktion der Nebennierenrinde aufgrund von Störungen in anderen hormonproduzierenden und hormonregulierenden Organen entsteht, insbesondere durch Störungen der Hirnanhangdrüse und des Hypothalamus. Auch die längere Behandlung mit Kortison kann zu einer sekundären Nebennierenrindeninsuffizienz führen. 

Die Symptome können vielfältig sein, von charakteristischen Hautveränderungen (primär dunkle Flecken im Gesicht, in den Handinnenflächen oder am Nagelbett), bis hin zu Müdigkeit, Übelkeit, Gewichtsverlust und Bauchschmerzen. 

Weitere Symptome sind Anzeichen einer Dehydration durch Wasser- und Salzverlust, zum Beispiel eine trockene und rissige Zunge, dunkler Urin, eingefallene Augen und Wangen, Schwindel, Herzrasen und niedriger Blutdruck. In der Folge kann es dann auch zu Muskelschwächen und Krämpfen kommen. 

Eine besonders ernste Situation ist die Addison-Krise, die plötzliche und schwerwiegende Symptome wie einen rapiden Blutdruckabfall, stark Austrocknung, Fieber und Verwirrtheit verursachen kann.