Proteinmangelödeme, charakterisiert durch geschwollene Beine und gelegentlich Hungerödeme, sind nicht ausschließlich auf Nieren- oder Lebererkrankungen wie das nephrotische Syndrom oder eine Leberzirrhose zurückzuführen. Ein Absinken des Eiweißspiegels im Blut kann auch durch chronische Unterernährung oder Essstörungen wie Anorexie entstehen. Ebenso kann eine gestörte Eiweißaufnahme im Darm, verursacht durch chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Glutenunverträglichkeit, zu einem Proteinmangel führen. Weitere Ursachen sind ein erhöhter Eiweißverbrauch bei Krebs oder chronischen Entzündungen.

Albumin und andere Proteine sind entscheidend für das Gleichgewicht der Körperflüssigkeiten. Bei einem Mangel sammelt sich Flüssigkeit im Gewebe an, was zu weichen, leicht eindrückbaren Schwellungen an beiden Beinen, Wasseransammlungen im Bauchraum und Lidödemen führt. Die Diagnose basiert auf der Krankengeschichte und einer Erstuntersuchung, die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.